In unsicheren Zeiten ist der Wunsch nach Stabilität und Ordnung bei vielen sehr groß. Dass auf einmal sogenannte „traditionelle Geschlechterrollen“ derartig schnell wieder hochploppen, ganz explizit oder durch die sozialpolitische Hintertür, hat mich als Soziologin selbst überrascht. Wie fragil einmal errungene Menschenrechte, Freiheit und Gleichheit doch sind. Antifeminismus gilt nicht zufällig als Brückenideologie zum Rechtsextremismus.
Dabei gibt es keine „traditionelle“ Frauenrolle – denn die hat sich über die Jahrtausende immer wieder verändert. Genauso wie die Begründungen dafür. Es gibt auch keine geradlinige Entwicklung zu „immer mehr“ Gleichberechtigung. Im Gegenteil: Ausgerechnet Humanismus und Aufklärung – die Wiege des modernen Denkens und der Menschenrechte (!) – warfen uns erst einmal zurück. Das Bild der aufopfernden Hausfrau und Mutter ist jünger als viele glauben. Es entstand im 18. und 19. Jahrhundert.
Die Argumente dafür, die Hälfte der Menschen in die zweite Reihe zu verweisen, wurden im deutschsprachigen Kulturkreis seit dem Mittelalter immer abenteuerlicher.
Ich habe sehr viel recherchiert und einige dieser Entwicklungen (oft kopfschüttelnd) in einem Big Picture zusammengetragen. Das Ganze gibt es als A3-Poster mit Comic-Auftakt so richtig aus Papier zum Falten und Aufhängen. Oder zum Download als PDF für die Verwendung in Unterricht, Lehre und Erwachsenenbildung.
So jung sind die „traditionellen“ Rollenbilder © 2025 von Britta Wagner ist lizenziert unter Creative Commons CC BY-NC-ND 4.0 .
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