Ausstellung in Berlin für die Union Sozialer Einrichtungen
Was ist eine Marke? Wofür steht sie, was ist ihre Funktion? Die Union Sozialer Einrichtungen (USE) hat die Eckpunkte ihrer eigenen Marke in mehreren Schritten entwickelt und definiert. Um sie für alle Mitarbeitenden verständlicher und erfahrbar zu machen, haben wir in enger Zusammenarbeit mit Lothar Gröschel eine Ausstellung entwickelt.
In der USE finden Menschen mit einer psychischen Behinderung einen Arbeitsplatz, bei dem die Arbeit auf sie zugeschnitten ist – nicht umgekehrt. Wie kann man nun Markeneckpunkte im Unternehmen erfahrbar machen? Wie die Menschen einladen, sich mit dem auseinanderzusetzen, was alle verbindet – von der Schlosserei bis zur Stuhlflechterei? Vor dieser Frage standen wir im Frühjahr 2021, als uns die USE mit dem Mandat betraute.
Gezeichnete Reportage
Die Idee: Eine gezeichnete Reportage, die als Ausstellung durch die Standorte der USW wandert. Das faszinierte alle Beteiligten. Denn wenn wir die Menschen erzählen lassen, wird sich das Besondere und Verbindende in der USE ganz von selbst zeigen. Für die Recherchen besuchten Lothar Gröschel und ich neun Arbeitsbereiche der USE. Während Lothar mit den Menschen, die dort arbeiteten, ins Gespräch kam (und dabei Sätze und Worte notierte), habe ich mehr oder weniger aus dem Hintergrund heraus die Situationen gezeichnet, Menschen und Orte skizziert. Einmal sagte eine Frau: „Bitte keine Fotos! Ach so, Sie zeichnen? Ja … das gerne!“
Zeichnungen sind Zeitspeicher
Was einer Zeichnung gelingt, gelingt keinem Foto. Sie speichert die Zeit, die man gemeinsam verbracht hat. Und sie steckt voller ungeteilter Aufmerksamkeit für die Personen und Szenen. Vielleicht erklärt das, wie offen die Menschen auf unsere ungewöhnliche Reportage reagierten. Statt kurz mal eben mit Kamera und Mikrofon kamen wir mit Stift, Papier und viel Zeit. So saßen wir dabei, haben uns eingelassen und verblüffend leichte Gespräche über schwere Themen geführt.
Für die Ausstellung haben wir vier große, wimmelbildartige Wandbilder mit zahlreichen Portraits und Aussagen gestaltet, sowie über 20 Kurzgeschichten geschrieben, die man auch als Audio-Beiträge genießen konnte.
Die Ausstellung „Miteinander arbeiten“ vermittelt mit ihren Bild-Text-Collagen das Markenverständnis der USE, ohne jemals von Marke zu sprechen.
Lother Gröschel, mein Partner in diesem Projekt, ist der Gründer von Gröschel Branding – nachhaltige Kommunikation und Responsible Branding in Berlin. Sie begleiten gesellschaftliche und unternehmerische Veränderungsprozesse und unterstützen ihre Auftraggeber bei der Positionierung als verantwortungsbewusste Marke.
Ein paar Einblicke in die Ausstellung: Klick aufs Bild für größere Ansicht
